Jeder Mensch kennt Angst. Und das ist auch gut so.
Angst ist wichtig. Angst warnt uns in gefährlichen Situationen.
Und dann gibt es noch eine zweite Seite der Angst. Bei dieser Art Angst ist so, als würde sich die Angst selbstständig machen.
Wir wissen in bestimmten Momenten, dass es nicht rational ist, Angst zu haben. Und dieses Wissen ändert … nichts!
Fangen wir mit den Unterschieden dieser beiden Arten von Angst an.
Inhaltsverzeichnis
Gerichtete Angst vs. ungerichtete Angst
Gerichtete Angst
Es gibt Situationen, die sind gefährlich.
Egal wer die Situation betrachtet kann bestätigen, dass die Situation eine Gefährdungssituation ist:
Wandern auf losem Geröll in einem Gebiet mit Lawinengefahr.
Zu Fuß über die Autobahn schlendern.
Mit verbundenen Augen Zwiebeln schneiden.
In diesen Situationen verspüren wir Angst und das ist auch gut so!
Der Körper schüttet Hormone aus, die uns schnell reagieren lassen.
Das sorgt dafür, dass wir schnell den Kopf einziehen, wenn ein Ball plötzlich auf uns zu geflogen kommt. Unser Verstand hat gar nicht wahrgenommen, was da passiert. Das Unterbewusstsein bewertet: Objekt trifft uns gleich – Angst – Kopf einziehen.
So schützt uns die Angst. Und damit ist Angst wichtig.
Diese Form der Angst müssen wir unbedingt behalten und wahrnehmen.
Auffällig ist, dass alle oder viele Menschen die Situation gleich bewerten, nämlich als gefährlich.
Außerdem werden Situationen nicht generalisiert. So ist eine bestimmte Situation beim Autofahren gefährlich, aber nicht das Autofahren an sich.
Wenn die gefährliche Situation vorbei ist, ebbt die Angst ab. Manchmal ist man ein bisschen zitterig auf den Beinen. Aber man kann ganz genau sagen: Da fing die Situation an und da hatte sie ein Ende.
Ungerichtete Angst
Ungerichtete Angst ist ganz anders.
Der Verstand sagt uns oft, dass die Situation gar nicht gefährlich ist. Allerdings ändert das die Angst kein bisschen.
So weiß jede:r, dass die Spinnen in Deutschland nicht gefährlich sind. Und trotzdem haben viele Menschen große Angst vor diesen kleinen Tieren.
Außerdem generalisiert die ungerichtete Angst. Ja, es gibt giftige Spinnen, bei denen man besser auf Abstand bleibt. Die ungerichtete Angst ängstigt uns jedoch bei jeder Spinne.
Oft ist die Angst diffus.
Das liegt daran, dass es zwar einen Auslöser gibt. Allerdings ist dieser Auslöser nicht immer benennbar.
Wenn jemand Angst vor Martingshorn hat, kann es sein, dass er oder sie das Geräusch gar nicht bewusst wahrnimmt. Er oder sie hört unterbewusst das Geräusch und der Körper reagiert mit großer Angst. Es ist aber unklar, warum die Angst so plötzlich da ist, weil der Auslöser nicht bewusst erkannt wird.
Auch das Ende der Situation ist oft diffus. Weil die Situation nicht eindeutig ist, hat sie natürlich auch kein eindeutiges Ende. Das sorgt dafür, dass der Zustand der Angst oft länger bleibt und Angst- und Stresshormone nicht abgebaut werden können.
Wo kommt ungerichtete Angst her?
Ungerichtete Angst ist erlernt.
Keine Sorge, das heißt nicht, dass die entsprechende Person selbst schuld ist und es sich ausgesucht hat, diese Angst zu erlernen!
Es muss früher mal eine Situation gegeben haben, wo Angst eine gute Lösung war.
Dann kommt eine ähnliche Situation und das Unterbewusstsein erinnert sich an die „gute Lösung Angst“. Wenn es wieder funktioniert, wird es als großartige Lösung abgespeichert.
In der nächsten Situation wird Angst erneut ausprobiert. Und schließlich ist sie das Allheilmittel für jede Situation.
Das ist schon alles.
Natürlich ist Angst nicht „die gute Lösung für alles“. Aber unser Unterbewusstsein will es sich einfach machen. Und so generalisiert es.
Und jetzt folgt ein Teufelskreis.
Teufelskreis Vermeidung
Weil wir nicht ständig diese ungerichtete Angst spüren wollen, fangen wir an verschiedene Situationen zu vermeiden.
Bsp. Angst beim Autofahren.
Wir vermeiden Autobahnfahrten und entscheiden uns stattdessen für Landstraßen oder schließen bestimmte Ziele ganz aus.
Und die „gute Lösung Angst“ hat Erfolg: wir fahren unfallfrei!
Tja, liegt es denn an der Vermeidung? Wahrscheinlich nicht. Aber die BEWERTUNG führt es auf diese Vermeidung zurück.
Als Folge werden zweispurige Kraftstraßen vermieden oder Überholvorgänge.
Und schon wieder fahren wir unfallfrei.
Es folgt noch mehr und mehr und mehr Einschränkung. Bis wir am Schluss gar nicht mehr Auto fahren. Und auch da bestätigt das Gehirn: Siehst du, es ist unfallfrei und sicher.
Ich will an dieser Stelle noch mal betonen: Man kann als Betroffene:r aus diesem Kreislauf nicht so einfach aussteigen!
Wer es schon mal versucht hat weiß:
Man muss sich sehr zusammenreißen.
Man braucht sehr viele Wiederholungen.
Es ist anstrengend.
Und vor allem verspürt man immer wieder die starke Angst.
Hut ab, für alle, die es auf diese Art geschafft haben!
Die Rolle des Bewusstseins und Unterbewusstseins in Bezug auf Angst
Alle diese Entscheidungen, die rund um das Thema Angst und Vermeidung getroffen werden, liegen auf der Ebene des Unterbewusstseins.
Jeder Plan, sich der Situation auszusetzen, liegt auf der Ebene des Bewusstseins.
Das macht es auch so anstrengend und mühselig.
Leichter ist es, wenn man auf der Ebene des Unterbewusstseins ansetzt und die Angst auflöst.
Und das geht wunderbar mit Hypnose!
Mit der Hypnose kann man sich erinnern, was die Angst ursprünglich ausgelöst hat.
Mit dem bewussten Erinnern – also einem Nachdenken auf der Ebene des Bewusstseins – findet man den Auslöser meistens nicht.
Mit der Hypnose ist es ganz leicht den Ursprung zu finden.
Und dann kann man das Gefühl da bearbeiten, wo es entstanden ist.
Und der größte Vorteil: Diese Veränderung ist langfristig!
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