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Angst ist eine Gewohnheit – So kannst du sie verändern

Angst ist eine starke Gewohnheit

Angst als Gewohnheit – Das klingt provokant, oder?

Deshalb das Wichtigste vorweg:
Ich meine damit NICHT: Du hast dir deine Angst „einfach mal so“ angewöhnt.
Ich meine damit: Angst zeigt sich im Alltag ganz automatisch und unwillkürlich, so wie jede andere Gewohnheit auch.

Einzelhandlung vs. Handlungsketten

Was hast du denn für Gewohnheiten? Welche Handlungen passieren denn quasi automatisch im Laufe deines Tages?

Wenn du deine Gewohnheiten anschaust, stellst du fest, dass es ein paar Einzelhandlungen gibt und dass viele Gewohnheiten Handlungsketten sind.

Eine meiner Einzelhandlungen:
Ich schiebe mit einer bestimmten Bewegung meine Brille auf der Nase hoch.

Handlungsketten bestehen aus einzelnen Handlungen, die immer auf die nahezu gleiche Art hintereinanderweg vollzogen werden.
So zeigen Studien, dass die morgendliche Badezimmerroutine nahezu gleich abläuft. Sie beginnt mit öffnen der Badezimmertür und endet, wenn man das Badezimmer verlässt.

Vielleicht deckst du auf die immer gleiche Art und Weise den Frühstückstisch, dann ist das eine Handlungskette, bestehend aus vielen einzelnen Handlungen.

Gewohnheit: Handlungskette Kaffeekochen
Meine Handlungskette beim Kaffeekochen

Nachmittagskaffee kochen, Milch aufschäumen, eingießen, rühren, Milchschaum löffeln, Kaffee trinken, Becher in die Spülmaschine stellen – Das ist bei mir eine weitere Handlungskette.

Ich selbst merke immer, wie ich aus dem Konzept gerate, wenn jemand bei dieser Handlungskette eingreift. Dann muss ich überlegen, ob ich schon Löffel hingelegt habe oder nicht.

Unser ganzes Leben ist von Gewohnheiten geprägt.

Ein Großteil unseres Alltags ist von Gewohnheiten geprägt. Und das ist gut so! Denn Gewohnheiten entlasten unser Gehirn!
Wenn wir bei jeder Tätigkeit unser Gehirn anstrengen müssten, wären wir ziemlich schnell überlastet.

Hast du schon mal die Arbeitsstelle gewechselt? Dann erinnerst du dich vielleicht daran, wie müde und kaputt du nach den ersten Tagen warst.
Gewohnheiten sind die Erklärung dafür!
Denn bei einer neuen Arbeitsstelle hat man noch keine Gewohnheiten. Deshalb erfordert fast jede Tätigkeit Hirnleistung und das ist anstrengend.

Bei einem Umzug ist es genau das Gleiche. Alle Gegenstände liegen an einem neuen Ort. Das Gehirn muss überlegen, wo der Kaffee steht, wo die Bürste liegt und wo die Lichtschalter sind. Das strengt an.

Um das Gehirn zu entlasten gibt es den Mechanismus der Gewohnheit.
Diese Gewohnheiten entstehen durch die Häufigkeit der Anwendung.

Ich greife zwei Mal am Tag zum Kaffeepulver, das ist ungefähr 700 Mal im Jahr. In 10 Jahren wären das 7.000 Mal. Das ist ziemlich oft!

Wir können Gewohnheiten auch gezielt erlernen. Jedes Fachwissen, das uns „in Fleisch und Blut übergegangen ist“ ist das beste Beispiel. Wir müssen nicht mehr überlegen welche Antwort richtig ist, wir wissen es einfach aufgrund der Wiederholung.

Der Auslösereiz – So werden Handlungsketten ausgelöst

Handlungsketten beginnen mit dem sogenannten Auslösereiz.

Die morgendliche Badezimmerroutine kann mit öffnen der Badezimmertür beginnen.
Das Kaffeetrinken beginnt bei mir mit öffnen des Küchenschranks.
Autofahren beginnt bei mir mit „Schlüssel vom Schlüsselbrett nehmen“.

Mehr Erinnerung braucht eine Handlungskette nicht. Nach dem Auslösereiz passiert alles ganz automatisch.

Deshalb ist es übrigens auch so schwer, eine Gewohnheit zu verändern. Denn eine ungewollte Gewohnheit ist oft in eine Handlungskette eingebaut und passiert automatisch.

Angst ist wie eine Gewohnheit – Der Automatismus

Bei Angst ist es wie mit den anderen Gewohnheiten auch.

Es gibt einen Auslösereiz: Bestimmte Geräusche, Gerüche oder auch bestimmte Sätze triggern die Angst.

Vielleicht hast du Angst vor Hunden. Dann ist das Sichten eines Hundes dein Auslösereiz oder auch ein fernes Bellen.
Oder du hast Angst das Haus zu verlassen. Dann ist die Haustür oder das Einstecken des Schlüssels ein Auslösereiz.

Es macht übrigens keinen Unterschied, ob du die Handlung vollziehst oder ob du sie dir vorstellst.

Dann passiert der Automatismus.
Das heißt, die Angst geht los, so wie du sie kennst:
Schweißausbrüche, Herzrasen, Puls verändert sich, Schultern werden schlaff oder fest, Atmung verändert sich, Enge in der Brust, Unruhe.

Angst als Gewohnheit – Kund:innen-Beispiel

Eine Kundin hat dazu etwas sehr Interessantes beschrieben.
Sie hat mit Hypnose an dem Auslöser ihrer Angst gearbeitet.
Im Urlaub hörte sie dann den stärksten Auslöser ihrer Angst: ein keuchendes Husten.
Und sofort hat sie in ihren Puls und Herzschlag hineingespürt, weil ihr ja klar war, beides beschleunigt sich mit dem Auslösereiz.
Das ist allerdings nicht passiert!
Ihr Puls und ihr Herzschlag waren ganz entspannt und ruhig.

Und an diesem wunderbaren Beispiel meiner Kundin kann man sehen:
Angst ist eine Gewohnheit!

Ein Teil von uns erwartet, dass die Angstreaktion kommt, wenn wir den Auslöser wahrnehmen.
Und jetzt wird es fies: Allein durch diese Erwartung wird manchmal die Angst ausgelöst.

Das sieht dann so aus:

Eine Kundin saß mit ihrer Schwester im Flugzeug. Sie selbst hat den Auslösereiz ihrer Angst gar nicht wahrgenommen. Ihre Schwester fragte dann: „Hast du das Schaukeln gespürt? – Was macht denn dein Puls?“ – Und sofort ging der Puls in die Höhe, obwohl die Kundin selbst das Schaukeln gar nicht wahrnahm.

Die Mechanismen laufen ungewollt ab

An dieser Stelle ist es mir ganz wichtig:
Du hast dir die Angst nicht ausgesucht. Du machst dir die Angst auch nicht selbst.
Es sind automatische Mechanismen, die ungewollt ablaufen.

Diese Mechanismen machen alle Sinn!

Ein Mensch aus früheren Zeiten hörte einen Säbelzahntiger. Das hieß: sofort schnell rennen. Angst sorgt dafür, dass Körperspannung und Atmung perfekt auch Kampf oder Flucht ausgerichtet sind.

Hat ein Mensch selbst den Säbelzahntiger überhört, aber die anderen riefen: „Ein Säbelzahntiger“ hieß es: sofort schnell rennen! Da war keine Zeit, die Fakten zu überprüfen. Das Prüfen hätte man mit dem Leben bezahlt.

Diese Mechanismen machen also alle Sinn!

Allerdings machen sie dir auch das Leben schwer, wenn du eine Angststörung hast. Denn dann ist die Phase der Angst viel zu lang und die Entspannungsphasen sind viel zu kurz!

So hilft Coaching und Hypnose

Angst ist wie eine Gewohnheit. Gewohnheiten kann man ändern!
Und deshalb kann ich dir sagen: Du kannst auch die Gewohnheit Angst verändern!

Mit Hypnose findest du den Auslöser deiner Angst. Du erfährst, was dein Auslösereiz ist und du löst die Bedeutung des Reizes auf.
Hat ein bestimmtes Geräusch bis jetzt Angst ausgelöst, ist es danach ein neutrales Geräusch und nicht mehr beängstigend.

Mit Coaching veränderst du deine Handlungsketten!
Du lernst deine Gewohnheiten so um, dass die Angst nicht mehr ein automatischer Teil deiner Handlungskette ist.

Du möchtest wissen, ob das auch bei dir geht?

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