Ach, diese Ohrwürmer! Ich summe schon seit Tagen wieder einen Ohrwurm: „Somewhere over the Rainbow“.
Ok, ich summe nicht nur. Manchmal singe ich auch leise. Und manchmal singe ich ihn richtig laut und pathetisch.
Und wenn ich denke, der Ohrwurm wäre weg, geht es von vorne los.
Komisch, diese Ohrwürmer, oder?
Inhaltsverzeichnis
Wo kommt so ein Ohrwurm eigentlich her?
Manchmal ist es leicht herauszufinden. Ich höre ein Lied im Radio oder eine Titelmusik im Fernsehen und schwupps, verfolgt mich die Melodie überall hin.
In anderen Fällen ist schwieriger herauszufinden.
Im Einkaufsmarkt wird Musik gespielt und auch wenn ich das bewusst gar nicht mitbekomme, mein Unterbewusstsein reagiert natürlich drauf.
Tja, und dann gibt es noch die hartnäckigen Ohrwurm-Fälle. Ich habe nirgendwo Musik gehört und habe trotzdem einen Ohrwurm. Wie kann das sein?
Ohrwürmer und die Rolle des Unterbewusstseins
Unser Unterbewusstsein verknüpft die verschiedenen Sinne miteinander. So kann es sein, dass auf einen visuellen Reiz, also einen sichtbaren, ein auditiver, also ein hörbarer Reiz gezeigt wird.
Ein Beispiel: Ich greife zu den Gummibären und nasche. Stunden später singe ich vor mich hin „Gummibärn, hüpfen hier und dort und überall…“. Kennst du das Lied auch? Die Gummibärenbande. Eine Serie aus meiner Kindheit.
Ohrwürmer sind oft nicht durchgehend da. Wenn das Gehirn voll ausgelastet ist, macht der Ohrwurm Pause. Bei Routine-Tätigkeiten macht sich der Ohrwurm lautstark bemerkbar. Autofahren, Staubsaugen oder ähnliche Tätigkeiten sind genau das Richtige für den Ohrwurm.
Wie wird man einen Ohrwurm los?
Will man den Ohrwurm loswerden hilft es, dem Gehirn vielseitigere Aufgaben zu geben. Dazu gehört das Rätseln, eine Aufgabe, die nicht automatisiert ausgeführt wird oder auch ein gutes Buch. Bei einem Buch oder einer Tätigkeit, die uns überfordert kommt übrigens der Ohrwurm wieder. Das Gehirn kann sich auf viel zu schwere Aufgaben nicht einlassen und wählt dann etwas Bekanntes, z.B. den Ohrwurm.
Andere Sinne und unterbewusste Verknüpfungen
Es gibt natürlich nicht nur Ohrwürmer. Auch andere Situationen können Verknüpfungen herstellen.
So vielleicht: Ich bin in einer Bäckerei und es riecht nach Zimt. Es ist mitten im Sommer. Später am Schreibtisch habe ich Weihnachtslieder im Kopf. Der Geruch von Zimt erinnert an Omas Küche und das gemeinsame Backen. Deshalb liebe ich übrigens Lebkuchen zu jeder Jahreszeit. Da denke ich auch immer ganz viel an meine tollen Großeltern.
Alle unsere Sinne sind mit Erfahrungen verknüpft. Und in passenden oder auch unpassenden Momenten werden diese dann gezeigt. Eine Verknüpfung ist der Ohrwurm.
Eine weitere Verknüpfung ist Hunger auf ein bestimmtes Lebensmittel in einem bestimmten Moment.
Auch Gefühle werden auf diese Art ausgelöst. Der Lebkuchengeruch erinnert mich an liebevollen Großeltern, an Geborgenheit und Gemütlichkeit.
Leider werden auf diese Art und Weise auch unangenehme Gefühle ausgelöst. Man hört ein Lied im Supermarkt und der Liebeskummer ist zurück.
Ein Geruch erinnert an große Angst.
Man sieht etwas und fühlt die Hilflosigkeit aus einer unangenehmen Situation.
Der Geruch von Krankenhaus oder Zahnarzt ist bei vielen Menschen sehr stark eingeprägt.
Und was macht man jetzt mit diesem Wissen?
Barmherzig mit sich selbst sein!
Hast du schon mal den Satz gedacht: Die Traurigkeit / Angst / Hilflosigkeit überkommt mich ohne Grund?
Stimmt nicht!
Das Unterbewusstsein hat sehr wohl einen Grund.
Deshalb darfst du liebevoll und barmherzig mit dir sein.
Es gibt einen Grund, es gibt einen Auslöser und der ist oft nicht erkennbar, weil er im Unterbewusstsein sitzt.
Mit diesem Wissen ist es leichter, das Gefühl, die Situation oder den Ohrwurm anzunehmen.
Wenn es für dich Zeit wird, eine bestimmte Verknüpfung loszuwerden, dann melde dich gerne. Mit Hypnose lässt sich sehr viel auflösen.
Liebe Grüße, Tanja
PS: Kennst du die Kinderserie Alfred Jodokus Kwack? Das ist ein wunderbarer Ohrwurm für gute Laune. Den schenke ich dir: