Was sind die 3 Ebenen der Bewusstheit?
Die 3 Ebenen der Bewusstheit sind das Bewusstsein, das Unterbewusstsein und das Unbewusste. In diesen drei Ebenen sind unsere Erfahrung und unser Wissen gespeichert.
Inhaltsverzeichnis
Die 3 Ebenen der Bewusstheit
Fangen wir mit den Begriffen an.
Das Bewusstsein:
Auf dieser Ebene passiert alles, was wir gezielt wahrnehmen oder gezielt denken.
Bsp.: Gestern beim Spaziergang mit dem Hund habe ich die ersten Frühlingsblumen bewundert. Dieses bewusste Wahrnehmen passiert auf der Ebene des Bewusstseins.
Außerdem befinden sich auf dieser Ebene die aktuellen Lernprozesse. Alles, was wir gerade jetzt lernen, wird auf der Ebene des Bewusstseins gespeichert. Alles, was wir schon wissen und wieder abrufen, findet ist auf der Ebene des Unterbewusstseins abgelegt. Dazu später mehr. Jetzt wieder zum Bewusstsein.
Bsp.: Wenn ich mit beim Spaziergang die Aufgabe setze, mir Wissen über Frühlingsblumen anzueignen, ist es ebenfalls auf der Ebene des Bewusstseins angesiedelt. Ich kann also mit einer App die Blumen abfotografieren und benennen lassen. Im nächsten Garten kann ich prüfen, an was ich mich erinnere.
Auch logisches Denken ist auf der Ebene des Bewusstseins verankert.
Bsp: Beim Spaziergang könnte ich beispielsweise feststellen, dass die Blumen nahezu identisch aussehen und sich nur in der Farbe unterscheiden. So könnte ich die Hypothese aufstellen, dass es Krokusse nicht nur in lila gibt, sondern auch in weiß und gelb und gestreift.
Prozentual finden sich auf dieser Ebene nur 5% unseres Wissens und unserer Erfahrung.
Das liegt daran, dass es unser Gehirn Mühe kostet, auf dieses Wissen zuzugreifen. Das Gehirn spart Ressourcen, indem es einen großen Teil der aufgenommenen Informationen im Unterbewusstsein abspeichert. So kommt es zu Automatismen. Wenn ich jeden Prozess im Laufe des Tages bewusst ausführen würde – duschen, Zähneputzen, Frühstück machen – wäre mein Gehirn überlastet. Davor schützt es sich.
Das Unterbewusstsein:
Auf dieser Ebene sind alle alten Erfahrungen und automatisiertes Wissen abgelegt. Selbst wenn ich dem jeweiligen Gegenstand nahezu keine Aufmerksamkeit schenke, weiß ich, worum es sich handelt.
Bsp.: Wenn ich die Frühlingsblumen bei Spaziergang schon lange kennen und quasi im Schlaf benennen kann, ist diese Information auf der Ebene des Unterbewusstseins abgespeichert. Ich muss nicht überlegen, welche Blume lila-weiß gestreifte längliche Blütenblätter hat. Selbst wenn ich in ganz anderen Gedanken hänge und mich jemand fragt, welche Blume das ist, sage ich automatisch „Krokus“.
Im Unterbewusstsein befinden sich Gewohnheiten, die wir schon lange exakt gleich durchführen.
Durch die Bewertung unserer Erfahrungen und Gewohnheiten haben sich Werte gebildet, die ebenfalls hier abgespeichert sind.
Bsp.: Beim Spaziergang könnte ich beispielsweise am ersten Schneeglöckchen „klingeln“, um den Frühling zu begrüßen oder an der Hyazinthe schnuppern, weil sie so intensiv duften. Wenn ich einen kleinen Strauß pflücke, gehört es möglicherweise zu meinen Werten, die Blumen abzuschneiden und nicht rauszureißen.
Außerdem finden sich auf dieser Ebene die Gefühle. Manchmal wissen wir, was unser Gefühl auslöst, manchmal ist es ein Rätsel. Gefühle sind immer Interpretation unseres Wissens und unserer Erfahrung. Das heißt, der Auslöser ist neutral und das Gefühl ist unsere Reaktion aufgrund unserer Erfahrung, Werte und Bewertung.
Bsp.: Beim Spaziergang komme ich immer an Gärten vorbei, die ganz lila scheinen vor lauter Krokussen. Mich macht das fröhlich! Für mich ist das ein Zeichen, dass der Winter vorbei ist und der bunte Frühling kommt.
Genauso könnte es mich aber traurig machen, wenn ich einen Skiurlaub geplant habe und die Frühlingsblumen sichtbar sind statt schönem hohen Schnee.
Prozentual sind 95% unseres Wissens und Erlebens auf dieser Ebene abgespeichert.
Das Unbewusste
Das Unbewusste sind unsere Körperfunktionen. Dazu gehören Atmung, Puls, Hautleitfähigkeit also Schweißbildung, Ausschüttung von Hormonen. Einfach alles, was dafür sorgt, dass unser Körper funktioniert.
Bsp.: Ich bin allergisch gegen Frühblüter. So sehr ich jeden Spaziergang genieße bei dem ich blühende Blumen oder Büsche sehe, so sehr reagiert mein Körper auf die entsprechenden Pollen mit juckenden Augen.
Natürlich kann man auch diese Ebene beeinflussen. Dazu kommen wir jetzt.
Die drei Ebenen hängen zusammen
Jede der drei Ebenen wirkt sich auf die jeweils andere aus. Dabei kann jede Ebene den Veränderungsprozess auslösen.
Ich mache mal ein paar Beispiele. Es ist interessant, dass auf jeder Ebene etwas festgestellt werden kann, was einen Prozess in Gang bringt.
Beginn Unbewussten
Du kommst in ein Büro, das sehr warm ist. Das ist ein rein sachlicher Umstand. Dein Körper reagiert auf der Ebene des Unbewussten mit Schweißbildung.
Dein Bewusstsein bemerkt den Schweiß und vielleicht machst du leicht flatternde Bewegungen mit den Armen, damit deine Achseln besser belüftet werden.
Dein Unterbewusstsein bewertet die Situation und macht Alarm: wir blamieren uns gerade bei der Arbeit. Das Gefühl Scham wird ausgelöst.
Ein anderer sachlicher Umstand wird übrigens anders interpretiert, auch wenn die Situation sehr ähnlich ist. Wenn es bei deiner Oma zu warm ist, ziehst du entweder den Pulli aus oder lüftest.
Beginn Bewusstsein
Du lernst für eine Prüfung morgen und dein Bewusstsein stellt fest, dass der Lernstoff nicht abrufbar ist.
Dein Unterbewusstsein reagiert mit der Erfahrung: Wenn das Wissen nicht da ist, fallen wir durch. Und sofort kommen deine Werte ans Licht: Ich bin jemand, der / die diese Prüfung besteht. Die Gefühle sind vielleicht Stress oder Überforderung.
Das Unbewusste reagiert mit erhöhtem Pulsschlag und hoher Körperspannung.
Beginn Unterbewusstsein
Du gehst an einer Bäckerei vorbei und riechst Zimtgeruch. Dein Unterbewusstsein kennt den Geruch und bewertet ihn als heimelig. Es kommen Erinnerungen an deine Großeltern oder an Weihnachten.
Dein Bewusstsein prüft, ob Zeit und Geld für das Zimtgebäck vorhanden sind.
Das Unbewusste ist entspannt und konzentriert sich auf den Zimt. Andere Gerüche werden als unwichtiger eingestuft.
Das Unbewusste regt schon mal den Speichelfluss an.
Die drei Ebenen der Bewusstheit und Hypnose
In der Hypnose nutzen wir die drei Ebenen, wobei das Unbewusste die kleinste Rolle spielt.
Hypnose und Bewusstsein
Mit dem Bewusstsein entscheiden sich die Kundinnen für die Hypnose bei mir.
Auf dieser Ebene wird das Problem festgestellt und die Veränderung benannt. Ganz egal ob es um Gewichtsreduktion geht oder um Depressionen, Ängste oder Unzufriedenheit.
Das Bewusstsein sucht nach dem Auslöser des Problems. Es macht einen Check wo es einen logischen Zusammenhang sieht zwischen dem Problem und einer Situation.
So könnte es beispielsweise feststellen, dass der Arbeitsplatz die Depression beeinflusst und kommt zu dem Schluss, dass der Arbeitsplatz der Auslöser ist.
Hypnose und Unterbewusstsein
Auf dieser Ebene sind alle Erfahrungen und Erlebnisse abgespeichert. Auf viele Erfahrungen und Erlebnisse haben wir keinen Zugriff mit dem Bewusstsein.
Mit der Methode Hypnose geben wir dem Unterbewusstsein den Auftrag, dieses Wissen freizugeben. Das Unterbewusstsein wirkt an dieser Stelle sehr beschützend. Es wird nur das freigegeben, was aushaltbar ist.
Es ist unglaublich, was das Unterbewusstsein alles gespeichert hat und wozu es Zugang gewährt:
Eine Statistik besagt, dass 89% der in Hypnose Befragten sich an den Wochentag ihres 4. Geburtstags erinnern!
Wow! Das sind hohe Zahlen. Mit dem Bewusstsein fällt es mir schwer zu rekonstruieren, an welchem Wochentag mein Geburtstag im letzten Jahr war.
Es stellt sich oft heraus, dass der Auslöser des Problems deutlich früher liegt als vermutet.
Es mag beispielsweise sein, dass der jetzige Job einen Einfluss auf die Depression hat. Das Bewusstsein würde den jetzigen Job als Auslöser bezeichnen. Das Unterbewusstsein hat viel mehr gespeichert: Wo war die erste Situation, in der sich die Resignation, Gefühllosigkeit oder Ohnmacht gezeigt hat?
Diese Situationen sind deutlich früher als der jetzige Job.
Diesen Punkt suchen wir in der Hypnose und bearbeiten ihn. So werden folgende Situationen wie z.B. der Job nicht mehr resigniert oder als ohnmächtig bewertet.
Hypnose und das Unbewusste
Das Unbewusste spielt in der Hypnose die kleinste Rolle.
Die Wahrnehmung der Körperreaktion sagt uns viel über den Gefühlszustand. Eine Enge oder Anspannung in einer entsprechenden Region gehört dazu. Beschleunigung von Herz und Puls zeigen, ob das Thema uns berührt oder kalt lässt.
Gleichzeitig kann mit tiefer Atmung Entspannung herbeigeführt werden und Puls und Herzschlag beruhigen sich.
Zusammenfassung zu den 3 Ebenen der Bewusstheit
Die drei Ebenen der Bewusstheit sind unglaublich hilfreich. Sie erklären, warum wir in bestimmten Situationen entsprechend reagieren.
Und es ist möglich über diese drei Ebenen Veränderung herbeizuführen.
Auch alltägliche Situationen lassen sich gut mit den drei Ebenen erklären:
Warum wirkt Trost nicht? – Weil er auf der Ebene des Bewusstseins ansetzt und das Gefühl selbst aber im Unterbewusstsein angesiedelt ist.
Warum hat die Kündigung nicht die Depression verbessert? – Was der Auslöser nicht über die Ebene des Bewusstseins gefunden wird, sondern über das Unterbewusstsein.
Warum handle ich in bestimmten Situationen genauso wie ich handle, wo ich doch weiß, dass es anders hilfreicher für mich wäre? – Weil das Bewusstsein die Entscheidung getroffen hat und meine Werte und Erfahrungen etwas ganz anderes sagen.
Es liegt ein riesiger Schatz in den drei Ebenen der Bewusstheit.
Wenn du mit mir diese Ebenen anschauen möchtest, melde dich gerne bei mir.