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Stress ist stressig

  • Beitrags-Kategorie:Allgemeines

Stress ist ein wichtiges Thema, deshalb gibt es unendlich viele Erhebungen und Umfragen zu diesem Thema.

Kein Wunder: Jede:r von uns kennt Stress! Möglicherweise ist Stress ein Dauerthema in deinem Leben oder aber nur punktuell relevant. Bekannt ist Stress allerdings jedem.

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Stress ist subjektiv

Was sagst du zu dem Satz „Stress ist subjektiv“? (Gleich zeige ich dir anhand eines Stressmodells, was ich genau damit meine.)
An dieser Stelle lohnt es sich aber, erst mal wahrzunehmen, wie du auf den Satz reagierst: Stress ist subjektiv.

Ist es für dich völlig klar und du bist entsprechend gelassen, wenn du es hörst?
Oder ist dir diese Erkenntnis unangenehm und du wehrst dich erst mal dagegen?
Bist du neugierig?
Was macht dieser Satz mit dir?

Stress ist subjektiv.

Natürlich sind die Stressoren real.

Du kannst auflisten, welche Themen gerade auf dich einprasseln, was dich nachts nicht schlafen lässt, was dir Sorgen macht und welche Aufgaben du eigentlich erfüllen müsstest. Diese Stressoren sind da und das ist auch von außen erkennbar.

Es geht also nicht darum zu sagen, dass du dir den Stress einbildest Du bist gestresst und deine Stressoren sind wirklich da.

Und trotzdem: Stress ist subjektiv.
Das sieht man gut am Transaktionalen Stressmodell von Lazarus.

Das Transaktionale Stressmodell von Lazarus

Hier siehst du das Transaktionale Stressmodell von Lazarus (keine Sorge, ich werde gleich noch schrittweise auf die Grafik eingehen und ihre Bedeutung erklären.)

Transkrationales-Stressmodell
Transaktionales Stressmodell nach Lazarus
(angelehnt an: Franke 2012, S. 122)

Wir nehmen heute die Bewertung in den Blick. Du siehst in der Zeichnung gleich zweimal, dass eine Bewertung stattfindet.

Es beginnt mit einer Situation oder einem Reiz. Das kann ein bestimmter Auftrag bei der Arbeit sein, beispielsweise einen Call auf Englisch zu führen. Ebenso gut kann es eine Begegnung mit einem Hund sein, der plötzlich auf dem Bürgersteig steht.

Und jetzt kommt der wesentliche Teil, der dafür sorgt, dass Stress subjektiv ist:
Die Bewertung!

Wie bewertest DU diese Situation?
Findest du es positiv, dass du endlich dein Englisch nutzen kannst?
Ist es für dich irrelevant, weil du 80% der Gespräche auf englisch führst oder gar Muttersprachler:in bist?
Oder ist es für dich Stress, weil dein Englisch eingerostet ist und du die Fachausdrücke auf englisch schlicht und einfach nicht kennst?

Diese Bewertung macht Stress subjektiv! Denn es hängt von dir ab. Von dir, deinen Erfahrungen, deinen Kompetenzen, deiner Einstellung und so weiter.

Das gleiche gilt natürlich für alle Themen.

Subjektiver Stress – Beispiele für die Rolle der Bewertung

Ist der Hund für dich positiv? OOOOOh, süüüüüüüß!
Spielt er keine Rolle und du gehst dran vorbei wie an einer Straßenlaterne?
Oder stresst es dich, weil du nur Zähne siehst?

Wie sieht es aus bei:
Kindergeburtstagen, Vorträgen, reisen im Flugzeug, Camping, Bewerbungsgesprächen, Pflegetätigkeiten bei den alten Eltern und so weiter.

Da gibt es kein richtig und kein falsch. Wir sind auf eine bestimmte Art geprägt und davon hängt ab, was wir stressig finden und was uns nicht belastet.

Also, Stress ist subjektiv!

Kleine Einschränkung: Es gibt natürlich Ausnahme-Themen, die für nahezu alle Menschen stressig sind. Dazu gehören Gewalterfahrungen, Entführungen, Krieg und so weiter. Die nehmen wir jetzt allerdings mal raus und bleiben bei alltäglichen Themen.

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Hast du die richtigen Kompetenzen für die Situation?

Es folgt ziemlich schnell die nächste Bewertung:
Sind Kompetenzen für die stresshafte Situation vorhanden?

Wenn dein englisch richtig gut ist oder du sogar Muttersprachler:in bist, dann hast du für den Call bei der Arbeit die richtigen Kompetenzen. Das nimmt sofort den Stress raus.

Für mich wäre diese Aufgabe mit ziemlich viel Stress verbunden. Mit Händen und Füßen könnte ich mich vielleicht verständigen, aber Fachgespräche kann ich auf englisch einfach nicht führen.

Zur Bewältigung dieser Situation müsste ich mein Englisch verbessern und ganz schön viel üben. Ich müsste also meine Kompetenzen deutlich erhöhen.

Wenn ich dann nach 3 Monaten regelmäßigen Übens ein solches Gespräch führen würde, wäre es deutlich weniger Stress, einfach weil meine Kompetenzen sich erhöht haben.

Das ist ein sehr guter Hebel, um Stress zu reduzieren: Kompetenzen in dem Bereich erhöhen!

Englisch lernen, Körpersprache von Hunden lernen, Bewerbungstrainings, Kurs in häuslicher Pflege, Kommunikation mit Kindern in der Pubertät einüben, und so weiter.

Wenn du merkst, du hast du wenig Zeit, kannst du dich mit Zeitmanagement beschäftigen.
Ist dein Haushalt eher chaotisch, gibt es Aufräumanleitungen, denen du einfach folgen kannst.
Kommunikationstrainings sorgen dafür, dass es nicht mehr so viele Missverständnisse gibt und ein Kochkurs mit Tipps zum Bevorraten vereinfacht die gesunde Ernährung bei wenig Zeit.

Du kannst also deine Kompetenzen erhöhen, damit dein subjektiver Stress sich mindert.

Warum genau möchtest du deinen Stress reduzieren?

Oft ist es so, dass wir unseren Stress reduzieren wollen, damit wir mehr Arbeitspensum schaffen.

Wir greifen also zu Meditation, Jacobscher Entspannung oder Sportprogrammen, damit sich unser persönliches Stresslevel reduziert. Mit dem gewonnen Elan wollen wir dann die Aufgaben erfüllen, die auf dem Plan stehen.

Das tut uns langfristig nicht gut!

Ich sage es mal deutlich: Wenn du organisatorisch gut aufgestellt bist (effektive Abläufe, hilfreiche Sortiersysteme, etc.) und du immer noch zu viel Stress hast, dann geht es nicht um Selbstoptimierung, sondern um Loslassen!

Kurzfristige stressige Phasen können wir durchhalten. Wenn es also einen Prüfungstermin gibt, auf den du hinarbeitest, dann gibt es einen Schlusspunkt und du kannst anschließend in die Entspannung gehen.

Wenn allerdings kein Land in Sicht ist und dein Leben stets auf einem hohen Stresslevel läuft, dann schadest du deinem Körper.

Beachte: je länger die stressige Phase, desto länger die Erholungsphase!

Erholungsphasen nach stressigen Situationen

Nach einer längeren Lernphase für eine Prüfung reicht einfach kein Mittagsschlaf am Folgetag. Da sind längere Erholungszeiten nötig. Ich selbst war immer überrascht, wie lange Erholung dauern kann.

Ich habe diesen unangenehmen Punkt ja nicht einfach so herausgegriffen. Ich kenne diesen wenig hilfreichen Umgang mit Stress natürlich auch.

Ich mache Mittagsschlaf und Entspannungsübungen, damit …
Ich gehe ein lange Runde mit dem Hund, bekomme der Kopf frei und mit diesen Ressourcen mache ich …

Ich kenne das alles.

Meine Erfahrung ist, dass das Stresslevel sich kurz absenken lässt, dann aber wie beim Jojo-Effekt ein bisschen über das vorige Level schnellt.

Außerdem gewöhnen wir uns an sogenannte Zipperlein. Plötzlich schläft man nicht mehr gut ein oder nicht mehr durch. Der Magen reagiert auf bestimmte Lebensmittel. Die Schulter und der Nacken sind dauerhaft angespannt.

Irgendwann ist es normal.

Ich weiß noch, als ich in einer Woche so kaputt war, weil ich eher körperlich arbeiten musste. Ich konnte nicht wachbleiben und bin richtig früh ins Bett. In der Nacht habe ich geschlafen wie ein Stein. In den folgenden Nächten auch. Und auf wundersame Art waren meine Rückenschmerzen und meine Nackenverspannungen weg.

Ich habe es damals noch nicht mal verstanden. Ich dachte, es läge an der Bewegung. Stimmt nicht! Es war der ausreichende Schlaf.
Mir war gar nicht bewusst, dass ich damals chronisch müde war. Ist das nicht verrückt?

Beobachte deine Stress-Phasen

Also schau dir deinen Stress mal genau an:

Wie lange dauert deine stressige Phase? Hat sie einen Schlusspunkt? Ist unklar, wann der Stress nachlässt?
Verringern bestimme Kompetenzen deinen Stress?
Und wenn nicht absehbar ist, wann die stressige Situation sind ändert, wird es vielleicht einfach Zeit für eine für tiefgreifende Veränderungen.

Keine Sorge. Du musst diese Veränderung ja nicht mit der Erkenntnis durchsetzen. Du kannst sie in deinem Alltag so lange prüfen, bis es sich richtig anfühlt.

Wenn du nicht weißt, wie du deinen Stress selbst einordnen sollst, dann melde dich gerne hier:

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Liebe Grüße und ein Leben mit ganz viel Entspannung und Leichtigkeit wünsche ich dir,
Deine Tanja

P.S. Wenn du dir mehr Input zum Thema Hypnose, Unterbewusstsein & Co wünschst, kannst du dich hier (Klick) für meinen Newsletter eintragen. Und wenn du Hilfe mit der Ausrichtung deines Fokus brauchst, dann melde dich sehr gerne bei mir!