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Nachhaltiges Lernen – So erinnerst du dich dauerhaft an deinen Lernstoff

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Hast du das auch schon mal erlebt?

Ich sitze am Schreibtisch und lerne meinen Lernstoff. Ich wiederhole ihn, überlege mir eine Eselsbrücke und ganz plötzlich kann ich mich an alles erinnern. Der Lernstoff sitzt.

Am Folgetag wiederhole ich den Lernprozess und stelle fest: Yeah! Der Lernstoff sitzt. Die Arbeit und Mühe haben sich gelohnt.

Ganz begeistert erzähle ich einer Freundin beim Kaffeetrinken davon. Und weil ich meine eigene Eselsbrücke so gut finde, will ich ihr diese auch direkt erzählen. Außerdem kann ich direkt zeigen, dass ich den Lernstoff wirklich gelernt habe. Also fange voller Euphorie an, beginne mit der Eselsbrücke und … nichts. Die Eselsbrücke fällt mir nicht ein.

Macht ja nichts, dann fasse ich ihr nur den Lernfortschritt zusammen. Aber auch der lässt sich einfach nicht abrufen. Mein Gehirn ist leer. Es fühlt sich an, als hätte ich mich noch niemals mit diesem Lernstoff beschäftigt.

Keine Frage, was das mit der Motivation macht: sie geht ziemlich schnell in den Keller. Die Gedanken, die sich einstellen, sind ebenfalls nicht sehr erbaulich: „Das hat sich nicht gelohnt.“ „Ich bin zu dumm um den Lernstoff zu lernen.“ „Wie soll das dann in der Prüfung werden?

Nach diesem Erlebnis im Cafe und diesen Gedanken ist es richtig schwer, sich erneut an den Schreibtisch zu setzen und motiviert weiter zu lernen. Und die Prüfungsangst wird wieder stärker.

Wie kommt das und vor allem: Was hilft dagegen?

Die Rollen von Gewohnheit und Veränderung für nachhaltiges Lernen

Das Gehirn liebt Gewohnheit! Auf Veränderungen reagiert es sehr unflexibel. Wenn ich also meinen Lernstoff am Schreibtisch lerne und am Schreitisch wiederhole, dann denkt das Gehirn, der Schreibtisch ist ein wichtiger Teil davon. Das ist natürlich Unsinn.

Aber wenn jetzt der Schreibtisch fehlt, dann hat das Gehirn nicht die richtigen Reize, um auf das Wissen zuzugreifen. Es ist also ganz normal, dass die Eselsbrücke vom Schreibtisch im Café nicht funktioniert. Das liegt nicht an mir, das liegt auch nicht an dir. Das ist einfach so.

Jetzt brauchen wir aber das Wissen nicht nur zu Hause am Schreibtisch, denn der Ort der Prüfung ist in der Regel ein anderer. Wie kommt also das Wissen vom Schreibtisch an den Prüfungsort? Durch kleine Veränderungen und geplante Rückschritte.

Wie wäre es mit einem Ortswechsel beim Lernen?

Ich lerne also meinen Lernstoff am Schreibtisch und das klappt super. Dann kommt die erste Veränderung. Ich wechsle zu Hause den Ort und wiederhole den Lernstoff auf dem Sofa. Danach am Küchentisch. Anschließend auf dem Balkon. Mach so viele Schritte, wie du brauchst. Es wird mit der Zeit einfacher.

Nachhaltiges Lernen? Wie wäre es mit einem Café-Besuch!

Am Anfang braucht das Gehirn vielleicht viele kleine Schritte. Nach dem Balkon geht es zu einem Spaziergang. Dabei ist es wichtig, den Lernstoff dabei zu haben, denn durch den Ortswechsel lässt er sich ja nicht perfekt abrufen. Ich bin schon ziemlich oft murmelnd spazieren gegangen und hatte eine Karteikarte in der Hand. Manchmal fröhlich grinsend und manchmal habe ich verärgert aufgestampft, weil es schon wieder nicht ging. Alles ganz normal.

Der Ort lässt sich nach Belieben ändern. Bus und Bahn sind eine gute Möglichkeit. Im Café bevor der Kuchen gebracht wird. Auf einer Parkbank. Bei Freunden in der Wohnung, während man auf deren Hund aufpasst. Eigentlich lässt sich fast jede Möglichkeit nutzen.

Abwechslung ist gut für nachhaltiges Lernen!

Auch eine veränderte Körperhaltung ist wichtig. Am Schreibtisch lerne ich im Sitzen, auf dem Sofa im Liegen und beim Spaziergang gehe ich.

Durch diese Wechsel wird das Gehirn flexibler und mit der Zeit werden immer weniger Wechsel nötig. Auch wenn man nicht im Prüfungsraum lernt, kann es da das Wissen abrufen, denn es ist an kein bestimmtes Setting mehr gebunden. Das einzige was immer gleich ist, ist das Lernen. Der Rest verändert sich. Das merkt sich das Gehirn. Und das ist der Schlüssel für nachhaltiges Lernen.

Ich habe bestimmte Orte, wo mir das Gelernte einfällt. Bei einem bestimmten Spaziergang denke ich an Onkel Ottos Eselsbrücke. Auf einem bestimmten Abschnitt der Autobahn denke ich an Entwicklung im Kindesalter, weil ich das entsprechende Hörbuch da gehört habe. Es ist faszinierend, wenn man das beobachtet.

Also, raus mit dir und deinem Lernstoff. Ich bin gespannt, was du erlebst. Auf jeden Fall wird es so viel einfacher werden.

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