Wir denken den ganzen Tag. Sinnvolle Gedanken. Sinnlose Gedanken. Wir hängen Gedanken nach. Es kommen Gedankenblitze. Selbst wenn ich sage, dass ich „nichts“ denke, habe ich irgendwie dann ja doch dran gedacht.
Die Erwartungen an eine Hypnose sind anders. Verschiedene Filme sorgen dafür, dass man sich die Hypnose spektakulär vorstellt. Ein ganz besonderer, anderer Zustand, vielleicht als würde man schweben. Aber nein, das ist nicht so.
In diesem Beitrag geht es um den realen Trancezustand. Was ist Trance wirklich und wie fühlt sich Trance eigentlich an?
Wie Hypnose wirklich ist
Hypnose ist ganz unspektakulär. Dabei ist es besonders überraschend, dass man in der Trance ganz normal seinen Gedanken nachhängt. Das kann die Einkaufsliste sein oder die Planung für die Zeit nach der Hypnose. Alles, was man sonst auch so denkt. Und zu den gewohnten Gedanken kommt ein weiterer Gedanke dazu: „Bin ich überhaupt in Trance? Ich habe es mir ganz anders vorgestellt.“
Die größte Überraschung ist, dass man in der Trance tatsächlich denken kann.
Wie kommt das nun?
Wenn wir uns unterhalten oder unsere Einkaufslist planen, passiert das auf der Ebene des Bewusstseins. Da läuft alles ab, was mit Denken und Planen zu tun hat. Auf dieser Ebene befindet sich das Kurzzeitgedächtnis.
In der Hypnose arbeiten wir mit dem Unterbewusstsein. Da ist unser Langzeitgedächtnis abgespeichert. Und es ist unglaublich, wieviele Informationen sich dort befinden. Natürlich erinnern wir uns nicht ständig daran, denn erinnern würde auf der Ebene des Bewusstseins passieren. Das Bewusstsein wäre total überlastet, wenn es sich an jede Kleinigkeit erinnern müsste. Wir kämen zu nichts mehr, wenn es nicht diese Unterscheidung gäbe.
Auf der Ebene des Unterbewusstseins laufen auch unsere Gefühle ab. Kennst du das? Ganz plötzlich kommt ein Gefühl und du weißt überhaupt nicht, warum du dich jetzt genau so fühlst? Das zeigt wieder die Unterscheidung. Das Unterbewusstsein hat etwas wahrgenommen, was es kennt. Vielleicht hat es im Supermarkt ein Lied gehört. Dieses Lied ist verknüpft mit einem Gefühl, zum Beispiel dem ersten Liebeskummer. Also löst das Unterbewusstsein das Gefühl aus und das Bewusstsein kann nicht erfassen, was gerade passiert ist. Das passiert ständig.
In der Hypnose arbeiten wir also mit dem Unterbewusstsein. ABER: Wir schalten das Bewusstsein nicht aus. Und das sorgt dafür, dass wir trotzdem an die Einkaufsliste denken können.
Das erklärt auch, warum man sich nach der Hypnose an alles erinnern kann. Das Bewusstsein merkt es sich einfach. Im Unterbewusstsein ist es sowieso abgespeichert.
Kann man sich in Trance wirklich an alles erinnern?
Das kommt drauf an 😉
Wenn man in der Hypnose einschläft, ruht das Bewusstsein und kann sich nicht erinnern. Dann fehlen auch die Erinnerungen an die eigentliche Hypnose.
Und es gibt noch einen zweiten Grund. Stell dir vor, du telefonierst mit einer Freundin und dieses Telefonat dauert 2 Stunden. Kannst du dich nach dem Telefonat an alles erinnern? So ist es mit der Hypnose aus. Du hast keinen Filmriss und es sind auch keine Erinnerungen im Nebel. Und trotzdem kann man sich über eine längere Zeit nicht an jedes Wort erinnern. Das liegt daran, dass das Bewusstsein nicht die Kapazität hat, sich alles zu merken.
Mit diesen beiden Einschränkungen gilt also: Ja, du kannst dich an alles erinnern!
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