Hast du auch schon mal Memory mit einem Kind gespielt? Es ist unglaublich. Ich gebe mir die größte Mühe, konzentriere mich und nutze alle Tricks, die mir einfallen: Memory mit einem Kind kann man nicht gewinnen. Keine Chance!
Es fängt ganz harmlos an. Ich decke zwei Karten auf. Das Kind deckt zwei Karten auf. Und noch mal. Und noch mal. Und dann geht es los: Zack, zack, zack, räumt das Kind Paar für Paar ab und ich bekomme nur die letzten beiden Paare, weil es einen Fehler gemacht hat.
Was genau macht man beim Memory?
Man gleicht die beiden Karten miteinander ab und sucht Übereinstimmungen.
Das ist auch der Job unseres Gehirns.
Inhaltsverzeichnis
Unser Gehirn spielt sozusagen Gedanken-Memory!
Unser Gehirn sucht nämlich den ganzen Tag nach Übereinstimmungen.
Dabei ist es so auf Übereinstimmungen konzentriert, dass es die Abweichungen gar nicht so richtig wahrnimmt. Die werden einfach nicht abgespeichert. Die Übereinstimmungen sind von viel größerer Bedeutung.
Ich persönlich liebe Hunde und finde sie großartig.
Deshalb zeigt mir mein Gehirn viele Hunde. Wenn ich spazieren gehe fallen sie mir auf, wenn ich Auto fahre, in Filmen und in Zeitschriften.
Mir bedeuten Echsen nichts. Deshalb fallen sie mir einfach nicht auf. Ok, sie laufen auch nicht so draußen rum, aber im Fernsehen und auf Plakaten sind sie schon öfter mal zu sehen. Das merkt sich mein Gehirn allerdings nicht.
Unser Gehirn zeigt uns auch Übereinstimmungen bei unseren Gedanken.
Noch ein Beispiel:
Dein Gedanke ist „Ich kann gut mit Kindern umgehen.“
Sobald ein Kind dir zulächelt oder dir etwas zeigt, bekommst du eine Bestätigung für deinen Gedanken. Dein Gehirn liebt diese Übereinstimmungen. Und du wirst immer wieder Bestätigt in der Annahme: Ich kann gut mit Kindern umgehen.
Das Gehirn kann auch nach negativen Übereinstimmungen Ausschau halten
Leider klappt das auch mit negativen Gedanken:
„Niemand ruft mich an, ich muss mich immer zuerst melden.“
Mit diesem Satz zeigt dein Gehirn dir jede Situation, in der du zuerst angerufen hast.
Oh, dich ruft doch mal jemand zuerst an?
„AUSNAHME und ohne jede Bedeutung!“ so lautet die Bewertung vom Gehirn. Deshalb wird das auch gar nicht abgespeichert.
Selbst wenn du also angerufen wirst, liegst du abends im Bett und kannst dich nur an die Situationen erinnern, wo du jemanden angerufen hast.
Weil unser Gehirn auf diese Art nach Übereinstimmungen sucht, machen wir uns oft Sorgen, haben Angst, fühlen uns klein oder alleingelassen.
Das ist so schade!
Das Gehirn können wir natürlich nicht verändern.
Aber wir können die Gedanken verändern!
Wir können quasi das „Kartenset“ für das Gedanken-Memory unseres Gehirns aussuchen!
Dafür ist es wichtig, dass dir ein bestimmter Gedanke zuallererst bewusst wird. Du darfst diesen Gedanken sozusagen „ertappen“.
In dem Anrufbeispiel fällt dir irgendwann auf:
„Hah! Ich denke ja tatsächlich, dass mich niemand anruft und ich mich immer zuerst melden muss.“ – Mehr nicht.
Damit ist dieser eine Gedanke nicht mehr unbewusst. Er ist jetzt bewusst. Denn du weißt, dass du diesen Gedanken hin und wieder – oder sogar recht oft – denkst.
Dann kommt der nächste Schritt.
Ist dieser Satz die Wahrheit?
Prüfe deinen Satz im Laufe der Tage.
Du wirst feststellen, dass dich hin und wieder jemand anruft und du ebenfalls zum Telefonhörer greifst. Ganz egal, ob das ausgeglichen ist oder nicht: Der Satz in seiner Ausschließlichkeit ist NICHT die Wahrheit.
Ach ja: Das Gehirn liebt Ausschließlichkeiten. Es ist für das Gehirn viel einfacher zu sortieren, wenn es schwarz und weiß gibt, gut und böse, anrufen und niemals selbst angerufen werden.
„Brückengedanken“ als Übergangslösung
Jetzt kannst du einen Brückengedanken etablieren.
Zum Beispiel: „Manchmal rufen mich Menschen zuerst an.“
Und auch bei diesem Satz sucht das Gehirn sucht nach Übereinstimmung und zeigt dir ganz besonders diese Situationen.
Das lohnt sich!
Denn plötzlich bemerkst du Situationen, in denen manchmal Menschen zuerst anrufen.
Wir denken 60.000 bis 80.000 Gedanken pro Tag. Die meisten davon sind unbewusst (Was für ein Glück! Wie wäre nur ein Tag, wenn wir diese Gedanken alle wahrnehmen würden? Ich will es gar nicht wissen!). Außerdem denken wir zu 90% die gleichen Gedanken.
Das ist hilfreich, wenn wir unterstützende Gedanken haben.
Die dürfen weiter unbewusst nach Übereinstimmung suchen. Denn es stärkt und stützt uns, wenn das Gehirn uns zeigt, worin wir gut sind, wo wir Komplimente bekommen, was uns gelungen ist und dass wir unsere Ziele immer erreichen.
Und die Gedanken, die uns nicht unterstützen, die dürfen wir verändern:
Ertappen und bewusst machen.
Auf Wahrheitsgehalt prüfen.
Neue Gedanken etablieren.
Für die neuen, unterstützenden Gedanken Übereinstimmungen suchen.
Dein neues Kartenset
So macht Memory richtig Spaß:
Mach dich auf die Suche nach Übereinstimmungen,
dass du großartig bist,
dass du Dinge kannst,
gut aussiehst,
Durchhaltevermögen hast,
liebenswert bist
und zufrieden sein kannst.
Ganz liebe Grüße und viel Spaß bei den neuen Übereinstimmungen,
Tanja
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